24.09.2020
Jana Kohlmetz

Zukunftswerkstatt Team - Tour de Corona

In letzter Zeit mussten wir alle viele Herausforderungen bewältigen, welche sehr unerwartet und plötzlich kamen. Als Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass sich doch auch eine positive Entwicklung aus der Situation heraus beobachten lässt. Allerdings ist uns auch allen bewusst, dass uns weitere Bergetappen bevorstehen, ob wir wollen oder nicht. Im Folgenden Beitrag werden konkrete Lösungsansätze aufgezeigt, wie die Tour de Corona im Team gemeistert werden kann.

Erfolge der Krisenbewältigung von Corona sichtbar machen, rüsten für die nächsten Bergetappen und auf gute Aussichten vertrauen!

Kennen Sie das? Sie machen eine gut geplante Radtour und sind gerade einen Berg hochgestrampelt, von dem Sie zu Beginn gar nicht wussten, dass er kommt und vor allem, dass er sich scheinbar endlos erstreckt. Auf einem mäßigen Plato halten Sie an und vergewissern sich erst einmal, ob sie überhaupt richtig gefahren sind. Die Karte zeigt Ihnen an, dass die eigentlich geplante Route derzeit nicht befahrbar ist. Erste Überraschung. Sie haben jetzt die Alternative weiter zu fahren und die nächsten Berge, die sich vor Ihnen abzeichnen, zu beradeln oder umzukehren. Umkehren bedeutet den ganzen Weg noch mal zurück und einen Weg finden, den das Navi nicht kennt und der am Ende vielleicht sogar noch anstrengender wird, da Sie sich nämlich in einer Gebirgsregion befinden. Zweite Überraschung. Eigentlich wollten Sie nur nett am Fluss langradeln, aber die Option gibt es nicht mehr. Im Schlepptau haben Sie zu ihrer Freude zwei Kinder, die bereits jetzt schon restlos bedient wirken.

Genau so erging es mir bei unsere Familienradtour entlang der Ruhr, als wir uns urplötzlich im Hochsauerland wiedergefunden haben. Sie fragen sich, und wie gings weiter? Wir haben uns entschieden weiter zu fahren, die nächsten Berge waren anstrengend und wir brauchten ordentlich Disziplin und entsprechende Motivation. Teilweise mussten wir an stärker befahrenden Straßen radeln, dort waren die Berge zwar nicht mehr ganz so steil, aber dennoch vorhanden. Letztendlich haben wir es geschafft und hatten einen fantastischen Ausblick über eine ganz Bergkette. Ich hatte mir nie ausmalen können, mit einem Fahrrad (kein E-Bike) plus Familie solch eine Aussicht je zu haben.

Um Krisen zu bewältigen greifen wir auf erfolgreiche Handlungsmuster und außergewöhnliche Erlebnisse zurück. Welches wäre dies bei Ihnen?

In meinen Onlineworkshops u.a. zu Themen wie „Gesund Führen“ oder „Führen in Changeprozessen“ fiel auf, dass sehr viele Führungskräfte einschätzten, dass ihre Teams den ersten mächtigen Berg der Coronakrise richtig gut genommen haben. Ich habe mit den Führungskräften analysiert, wie es denn dazu kam.

Wie konnten wir es bis hierhin schaffen?

Führungskräfte mussten auf Distanz führen und haben erlebt, dass dies durchaus geht.

  • Sie haben ihre Führung noch stärker ausgerichtet auf das Führen mit Zielen,
  • Prozesse und Ergebnisse für alle im Team noch transparenter und sichtbarer gemacht,
  • aber vor allem die Kommunikation mit dem Team insgesamt und den einzelnen Teammitgliedern oft deutlich erhöht. 

Tipp: Lesen Sie hierzu auch unseren Blogbeitrag zum Thema: Führen auf Distanz

Mitarbeitende suchten selbstverständlich eigenständig nach Lösungen ihre Arbeit weiter ausüben zu können und konnten auch unter teils größerer Umgebungsbelastungen gute Arbeitsergebnisse erzielen. Sie unterstützen sich gegenseitig und waren mitunter (noch) motivierter ihre Arbeit zu erledigen.

  • Mitarbeitende sind häufig leistungsbereiter, wenn sie über ihre Arbeitszeit und vor allem auch den Arbeitsort selbstbestimmter mitentscheiden können.
  • Mitarbeitende möchten die gewonnen Möglichkeiten und Freiräume auch nach Corona bewahren!

Arbeitsbereiche in Unternehmen arbeiteten selbstverständlicher zusammen, als ob es Alltag wäre, abteilungsübergreifend zu denken und zu handeln.

Führungskräfte zeigten deutliche Bestrebungen sich die Bälle zuzuspielen und agierten in einem Team stärker auf Augenhöhe.

Rückblickend hat die Mehrheit der Führungskräfte (zumindest die aus den letzten 26 Workshops) ihrem Unternehmen und auch den Mitarbeitenden, dieses sehr gute Ergebnis nicht wirklich zugetraut. Außerdem wurde die Bewältigung der ersten Etappe zwar persönlich als positiv empfunden, aber dieses Erkenntnis wurde nicht umfassend mit dem Team oder im Unternehmen geteilt. Mit Blick auf die kommenden Bergetappen aber eine wichtige Maßnahme, denn die Tour de Corona geht in die nächste Runde.

Zukunftswerkstatt Team

  • Erfolge sichtbar machen und würdigen

    So setzen wir aktuell in Zukunftswerkstätten in Teams zunächst den Prozess in Gang und schaffen eine gemeinsames Grundverständnis und -erlebnis von dem bisher Erreichten – was auch sehr gut online geht.

 

  • Gemeinsame Richtungsentscheidungen

    Wir besprechen sehr umfassend wie die nächsten Schritte aussehen könnten und unterstützen Richtungsentscheidungen. Ähnlich wie bei einer Radtour, muss ein gemeinsames Verständnis für die weitere Richtung vorliegen. Andernfalls holt es Sie spätestens am nächsten Berg ein. Ach, hätten wir doch den Weg genommen oder hätten uns anders entschieden – solche Diskussionen können Sie am Berg mit dichtem Verkehr nicht gebrauchen.

 

  • Anfangen sich die Aussichten vorzustellen und stetig zu konkretisieren

    Ebenso sind Vorwegnahmen für mögliche Aussichten, äußerst hilfreich. Corona hat uns auch vieles darüber gelehrt, wie es anders und sogar besser laufen kann. Wer Menschen motivieren will, dass sich der nächste Berg lohnt, sollte zumindest gute Ansätze haben. Positive Effekte der ersten Etappe im Detail sichtbar machen und schon jetzt überlegen, wie dies auch in Zukunft Bestand haben kann, ist ein weiterer Meilenstein. Sie wissen ja, wie das ist, wenn man unter Anstrengung erfolgreich abgelenkt wird durch andere wichtige und interessantere Dinge, empfindet man die Anstrengung anders und in der Regel deutlich weniger belastend. Sich also gerade jetzt mit der Zukunft zu befassen, kann sehr lohnenswert sein.

Ein befreundeter Unternehmer hat mal zu mir gesagt:

„In wirtschaftlichen Krisenzeiten muss man an die Zeit nach der Krise denken.“

… und daran arbeiten, würde ich jetzt ergänzen.

 

  • Windschatten spenden, enge Kommunikation halten, Positionen wechseln

    Ebenso besprechen wir was das Team tun kann, wenn die Kräfte ausgehen:
    • Was wir von der ersten Etappe für die nächste Etappe lernen können?
    • Welche Fehler haben wir gemacht?
    • Wie wir voneinander erfahren, dass die Positionen im Team abgewechselt werden müssen?
    • Wie wir die Kommunikation nach wie vor eng halten können?
    • Und was wir tun, wenn man doch mal einer die Übersicht verliert und die Nerven blank liegen?

 

  • Aussicht genießen und die nun bevorstehende Abfahrt

    Die Bewältigung von Krisen stärkt den Einzelnen und das Team enorm. Ergreifen Sie die Chance. Auch nach Corona warten noch viele neue Herausforderungen auf Sie und Ihr Team.

 

Für detaillierte Informationen beraten wir Sie gerne!

Mail: info@perspect-gmbh.de

Telefon: 06421 809385